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Das Museum ein Kunstmuseum

Die von den Guriner Handwerkern geschaffenen Sakral-, Alltags- und Kunstgegenstände bilden den Bereich Kunstmuseum und zeugen von der einzigartigen Kultur dieses lange Zeit vom Rest der Welt isolierten Walser Dorfes.

Handwerk

Die Guriner waren als hervorragende Kunsthandwerker und Bauherren bekannt: Sie beherrschten die Techniken, die zur Verarbeitung von Holz dienen und mit denen sie Häuser, Ställe und Stadel bauen und die verschiedensten Werkzeuge und Behälter herstellten, indem sie vorwiegend Lärchen- und Fichtenholz verwendeten. Diese Hölzer wurden auch für die Herstellung von Fensterrahmen und Türen und für die Innentäfelung der Räume eingesetzt.

Unter Verwendung verschiedener Techniken wie Schnitzerei, Intarsie, Vergoldung und Malerei verzierten die Guriner ihre Möbel und ihr Werkzeug. Die Guriner Handwerker stellten ihre Fertigkeit auch anlässlich der saisonalen Migration unter Beweis und waren vor allem in der Deutschschweiz sehr geschätzt.
Im Raum, der dem Handwerk gewidmet ist, entdeckt man die verschiedenen Verarbeitungstechniken und die dazugehörigen Arbeitsphasen.

Hans Tomamichel 1899 – 1984

Der Kunstmaler und Grafiker Hans Tomamichel wurde am 12. Februar 1899 in Bosco Gurin geboren, wo er seine Kindheit und Jugend verbrachte. 1914 begann er eine Graphikerlehre in Zürich. 1925 zog er nach Paris, wo er sich an der Kunstakademie als Kunstmaler ausbilden ließ.

Vier Jahre später kehrte er nach Zürich zurück, wo er seine Laufbahn als selbständiger Grafiker begann.
Mit seiner vielfältigen Schaffenskraft schuf er Plakate, gestaltete Werbung, illustrierte Bücher, Anzeigen, Glückwunschkarten, entwarf Vorlagen für Intarsien, Stempel, Briefmarken und vieles mehr. Als eine der wohl bekanntesten von ihm geschaffenen Werbefiguren sei hier nur der unsterbliche "Knorrli" (1947) genannt. Auf internationaler Ebene ein Begriff sind jedoch auch das Nest-Logo von Nestlé und das Symbol der Internationalen Vereinigung für Walsertum (IVfW).
Nicht nur in seinem Geburtsort, sondern in der ganzen Schweiz schuf er zahlreiche Sgraffiti und Fresken an Hauswänden und in Kapellen.
Für seine Werke setzte der Künstler die verschiedensten Techniken ein, von der Zeichnung mit Bleistift und Kohle, zum Aquarell, zu den Ölfarben auf Leinwand, den Fresken, den Sgraffiti und so weiter.
Hans Tomamichel starb 1984 in Zürich und wurde im Friedhof von Bosco Gurin beigesetzt.

Im Raum des Museums, das dem Künstler gewidmet ist, kann viel Interessantes über die verschiedenen, vom Künstler eingesetzten Techniken und über seine Werke entdeckt werden. Neben der Dauerausstellung werden regelmäßig temporäre Ausstellungen über ausgewählte Themen rund um sein Schaffen eingerichtet.

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